Gerade im Winter verbringen wir die meiste Zeit zu Hause und bewegen uns in fest verschlossenen Räumen. Dort schotten wir uns gegen die Kälte ab und wollen es behaglich und warm haben.
Wie wohl wir uns dabei fühlen, hängt von ganz unterschiedlichen Dingen ab. Der eine braucht es wärmer, der andere liebt es etwas frischer. Frauen frieren schneller als Männer. Doch nicht allein unser persönliches Wärmeempfinden sollte bei der Heizung und Lüftung von Wohnräumen in der kalten Jahreszeit eine Rolle spielen.
Wir entscheiden durch unser Verhalten mit, ob ein Schimmelpilzbefall von Wänden möglich ist oder nicht.
Prima Klima
Keine Chance für Schimmel
Durch das Raumklima, das Lüftungsverhalten, ja sogar durch die Anordnung von Möbeln sind Tauwasserbildung und Feuchteschäden möglich. Dies wiederum bietet den idealen Nährboden für Schimmel. Deshalb sollte gerade mit dem Beginn der Heizperiode jeder Raum separat und gleichmäßig geheizt werden.
Die Temperatur in allen Räumen der Wohnung sollte stetig über 18 Grad liegen, sowohl am Tag, als auch in der Nacht. Diese Temperatur sollte auch in kühleren Räumen, wie dem Schlafzimmer, konstant erhalten bleiben. Vor allem ausgekühlte Zimmer sind anfällig für Schimmelbildung! In diesen Räumen bringen kalte Wandflächen die im Raum befindliche Luftfeuchtigkeit zum Kondensieren. Das dadurch entstehende Wasser setzt sich an den Wänden ab.
Außerdem ist es ein Trugschluss, Heizkosten zu sparen, indem man Wohnräume nicht, oder nur nach Bedarf beheizt. Wenn diese Zimmer doch wieder beheizt werden, wird eine höhere Energie benötigt, da auch die Wärmeträger wie Möbel und Wände erst wieder „aufgeheizt“ werden müssen.
Ebenso wichtig ist es, die Türen in Ihrer Wohnung geschlossen zu halten. Der Luftaustausch innerhalb einer Wohnung kann ebenfalls zu raumklimatischen Problemen führen, die neben den erhöhten Heizkosten auch Feuchteerscheinungen zur Folge haben. Die Lüftung sollte kurz und kräftig bei weit geöffnetem Fenster erfolgen.
Für die Vermeidung von Schimmel ist es wichtig, für einen kontinuierlichen Luftaustausch zu sorgen. Im Winter geschieht dies durch den Austausch der gesamten Luft bei abgestelltem Heizkörper in circa 5-10 Minuten. Die Oberflächen im Raum verlieren in dieser Zeit nur wenig Wärme. Die Lüftung sollte möglichst 3 bis 5 mal täglich erfolgen. Allerdings kühlt zu langes Lüften die Wandoberflächen ab. Bei in der Folge zu niedrigen Zimmertemperaturen kann sich hier rneist Feuchtigkeit bilden.
Das sehr beliebte „Kipplüften“ ist in keinem Fall zu empfehlen. Bei dieser Lüftungsart bleiben die Fenster zu lange in Kippstellung, dadurch kommt es während der kalten Jahreszeit zum einen zu unnötigen Energieverlusten. Zum anderen führt die stärkere Auskühlung der Fensterleibung zu einer Begünstigung des Schimmelbefalls.
Denken Sie auch daran, dass, je mehr Personen sich in einem Raum aufhalten, die Feuchteproduktion umso größer ist. Das wiederum hat zur Folge, dass der Luftwechsel zwischen Raum und Außenluft noch häufiger erfolgen muss.
Möbel sollten möglichst nur an Innenbauteilen aufgestellt werden. Lässt es sich aber nicht vermeiden, Möbel an Außenwänden aufzustellen, sollten diese mindestens 5 bis 10 cm von der Wand entfernt sein. Recht einfach lässt sich das Klima in den eigenen Räumen durch ein im Handel erhältliches Hygrometer überprüfen. Dieses misst die relative Feuchte im Raum. Sie sollte im Winter in den Wohnräumen nicht über 55 bis 60% liegen.